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„Totes Holz als Voraussetzung für neues Leben“

25.10.2019

Schüler des Sonderpädagogischen Förderzentrums errichten gemeinsam mit der Umwelt-AG des Chiemgau-Gymnasiums Traunstein eine Totholzhecke zur Förderung der heimischen Artenvielfalt

„Totes Holz als Voraussetzung für neues Leben“

Schüler des Sonderpädagogischen Förderzentrums errichten gemeinsam mit der Umwelt-AG des Chiemgau-Gymnasiums Traunstein eine Totholzhecke zur Förderung der heimischen Artenvielfalt

 Herbstzeit ist Gartenzeit – der Garten wird winterfertig gemacht, Pflanzen werden ausgelichtet und verblühte Stauden entfernt. Die Grüngut-Container der Wertstoffhöfe quellen jetzt häufig über, die Gärten verarmen jedoch. Worin liegt nun genau das Problem, wenn doch aus dem dort angelieferten organischen Material wertvoller Humus gewonnen wird? Dadurch dass immer mehr Totholz aus den öffentlichen und privaten Grünflächen der Ordnung halber entfernt wird, fehlt zunehmend der Lebensraum Totholz in unseren Ökosystemen. Dieser ist lebensnotwendig für eine große Vielzahl an Insekten und Spinnen, welche sich entweder von totem organischen Material ernähren, darin Unterschlupf finden oder sich hierin fortpflanzen. Auch eine Reihe von heimischen Säugetieren, Vögeln und Reptilien profitieren von abgestorbenem Gehölz, entweder direkt als Brut- bzw. Lebensraum oder indirekt über die im Totholz beheimateten potentiellen Beutetiere. Der Lebensraum und die darin vorkommenden Lebewesen sind eng miteinander verflochten und über die Stoffkreisläufe verbunden. Der Rückgang der heimischen Artenvielfalt – nicht nur im Insektenreich – hängt mit der Veränderung bzw. Wegnahme der Lebensräume durch uns Menschen zusammen. Ein Haufen Äste, Laub oder im Herbst noch stehengelassene Stauden über den Winter erscheinen zunächst vielleicht für so manchen nicht sonderlich aufgeräumt, sind jedoch Voraussetzung für den Erhalt der Artenvielfalt in unserer Region. Wer es also lieber etwas ordentlicher in seinem Garten möchte, kann einfach einen Zaun aus dem Herbstschnitt gestalten, statt des traditionellen Reisig- bzw. Laubhaufens. Dieser kann dann gleichzeitig auch als Sichtschutz bzw. zur Einfriedung genutzt werden.  Egal für welche Option man sich entscheidet – ein Teil des Totholzes sollte auf jeden Fall auf den Grünflächen verbleiben. Die Umwelt-AG am ChG hat daher gemeinsam mit Schülern des benachbarten Sonderpädagogischen Förderzentrums am Kirchweihmontag auf dem Schulhof eine Totholzhecke, bekannt auch als Benjeshecke, errichtet. Zu hoffen bleibt, dass der Anblick an Totholz in unseren Gärten wieder gewöhnlicher wird und die Artenvielfalt bei uns dadurch erhalten bleiben kann. Eine hohe Vielfalt der Arten ist Voraussetzung für die Stabilität unserer Ökosysteme, von denen der Mensch gerade in Zeiten der Klimaerwärmung mehr denn je abhängig ist. Schutz der Artenvielfalt und des Klimas ist nicht nur bei Kindern und Jugendlichen der FridaysForFuture-Generation an den Schulen angekommen, sondern braucht jetzt das beherzte Handeln aller gesellschaftlichen Akteure! Das Anlegen einer Totholzhecke kann ein kleiner, aber wichtiger Beitrag hierzu sein.

Schüler des Chiemgau-Gymnasiums gemeinsam mit Schülern des Sonderpädagogischen Förderzentrums vor der errichteten Totholzhecke am ChG
Schüler des Chiemgau-Gymnasiums gemeinsam mit Schülern des Sonderpädagogischen Förderzentrums vor der errichteten Totholzhecke am ChG

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