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26.11.2019
P-Seminar Biologie stellt Arnikasalbe her
Virtuose am Unguator zu Besuch am Chiemgau-Gymnasium
P-Seminar Biologie stellt Arnikasalbe her
Wie aus
Arnikablüten eine Heilsalbe hergestellt werden kann, wollten die Schülerinnen
und Schüler des P-Seminars „Medizin aus der Natur“ der Q12 des
Chiemgau-Gymnasiums unter der Leitung von Frau Schubert herausfinden.
Um zuerst eine
Arnikatinktur aus den Blüten anzusetzen, trafen sich die Schüler an einem
Nachmittag im Oktober mit dem Traunsteiner Apotheker Lorenz Fakler in seiner
Apotheke am Stadtpark. Dort zeigte er den Schülern, welche Vorbereitungen, aber
auch welche rechtlichen Absicherungen getroffen werden müssen, um die
Arnikablüten weiterverarbeiten zu dürfen. Zusätzlich erklärte er die Aufgaben
eines Apothekers und führte die Schüler durch die Apotheke. Interessant war vor
allem der bürokratische Aufwand, der bei der Herstellung eigener Produkte
notwendig ist, um eine einwandfreie Qualität nachweisen zu können.
Das Highlight des äußerst informativen Nachmittages war dabei ohne Zweifel das Herstellen der Tinktur, bestehend aus getrockneten Arnikablüten und 95-prozentigem Ethanol. Dabei durften die Schüler unter der Aufsicht von Herrn Fakler selbst tätig werden und die benötigten Zutaten abmessen. Da der Ansatz nun zwei Wochen ziehen musste, konnten die Arbeitsschritte erst Mitte November fortgesetzt werden. Dazu brachte Herr Fakler die überraschend große Ausbeute an Tinktur und viele weitere Arbeitsmaterialien ans Chiemgau-Gymnasium.
Die fertige Tinktur wurde nun im Verhältnis 1:9 mit einer auf Mineralöl basierenden Creme vermischt, wobei die Schüler selbst erproben durften, wie anstrengend die traditionelle Herstellung von Hand ist. Da die von den Schülern selbst angerührte Salbe nicht den Hygienestandards einer Apotheke entsprechen konnte und zudem nicht ausreichend gleichmäßig vermischt war, fertigte Herr Fakler anschließend eine Salbe unter professionellen Bedingungen an. Dabei verwendete er einen sogenannten Unguator, eine Art Rührgerät, welcher präzise und mühelos eine hochgradig homogene Arnikasalbe herstellte. Dies geschah in einem Bruchteil der Zeit, welche die Schüler zuvor benötigt hatten. Die Salbe durften sich die Seminarteilnehmer dann in kleine Becher abfüllen und mit nach Hause nehmen.