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Do, 19.12.2024
Do, 19.12.2024
Do, 23.01.2025
10.05.2023
Johanna Kosak berichtet vom Europäischen Jugendparlament
Ganz im Sinne des Europamottos In Vielfalt geeint ermöglichte die 98. Internationale Sitzung des Europäischen Jugendparlaments 300 Jugendlichen aus 40 Ländern, die europäische Freundschaft aktiv zu leben und ihre Meinung in politische Entscheidungsprozesse mit einzubringen. Austragungsort der Sitzung war Tromsø, Norwegen.
Nach erfolgreichem Durchlaufen des dreistufigen Auswahlverfahrens hatten acht Jugendliche aus ganz Deutschland die Ehre, die Bundesrepublik auf der 98. Internationalen Sitzung des Europäischen Jugendparlaments vertreten zu dürfen. Teil dieser inspirierenden Gemeinschaft zu sein, war eine unvergessliche Erfahrung, die mich nachhaltig geprägt hat.
Unsere europäische Reise führte uns nach Norwegen: Tromsø befindet sich etwa 300 Kilometer nördlich des Nordpolarkreises und zählt nach Murmansk und Norilsk zu den größten urbanen Gebieten der Arktis. Nach Bekanntwerden des Sitzungsortes fiel es mir anfangs schwer zu verstehen, weshalb eine internationale Sitzung des Europäischen Jugendparlaments in einer der entlegensten Regionen Europas stattfinden sollte. Meinen ersten Flug zu buchen, um tausende Kilometer entfernt über Nachhaltigkeit zu diskutieren, fühlte sich für mich persönlich nicht richtig an – bis ich das grundlegende Konzept und die Vision der Sitzung begriffen habe, an der das Organizer-Team für mehr als zwei Jahre gearbeitet hatte: Tromsø war kein willkürlich ausgewählter Sitzungsort, sondern vielmehr die thematische und kulturelle Grundlage, auf der das gesamte Konzept der Session fußte. Auch wenn die Arktis geographisch fern scheint, ist sie in Zeiten des Klimawandels, der Energiewende und wachsender Sicherheitsbedenken näher denn je.
Diese enge Verknüpfung wird mit Blick auf die Arbeit meines Ausschusses, des Committee on Environment, Public Health and Food Safety, besonders deutlich: Unser Ausschuss beschäftigte sich mit der Freisetzung unbekannter Krankheitserreger aus dem auftauenden Permafrost. Ich habe es als große Ehre empfunden, gemeinsam mit jungen, kreativen und inspirierenden Menschen aus ganz Europa eine Resolution zu diesem wichtigen Thema verfassen zu dürfen.
Im Rahmen der General Assembly gilt es, die anderen Delegierten von der eigenen Resolution zu überzeugen. „It’s my upmost pleasure to announce that your resolution has passed!”– Zu unserer großen Freude wurde unsere Resolution angenommen.
Neben der anregenden akademischen Arbeit bietet die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Jugendparlaments insbesondere die Möglichkeit, mit interessanten Jugendlichen aus ganz Europa in Kontakt zu kommen. Neben nächtlichen Diskussionen, gemeinsamen Kochabenden und dem langen, jedoch erfolgreichen Warten auf Polarlichter durften wir zudem täglich ein kulturelles Abendprogramm genießen. Unser Rahmenprogramm beinhaltete u. a. eine formale opening und closing ceremony, ein Abendessen mit diplomatischen Vertretern des Heimatlandes sowie Workshops mit jungen Botschaftern aus der Ukraine.
Die Themen Krieg und Konflikt waren leider allgegenwärtig, sowohl in unseren Debatten in den Ausschüssen als auch in persönlichen Gesprächen mit Jugendlichen zahlreicher betroffener Länder. Ihren Mut, ihre Erfahrungen mit dem Plenum zu teilen, werde ich nicht vergessen.
Auch wenn meine Zeit als Delegierte des Europäischen Jugendparlaments nun endet, freue ich mich, als Organizer weiter im EYP-Netzwerk aktiv zu bleiben und all die Erlebnisse und Chancen, die mir innerhalb nur eines Jahres möglich wurden, auch an nachfolgende Delegierte weiterzugeben.
Ich bin gespannt darauf, meine europäische Reise fortzusetzen – united in diversity, unie dans la diversité, in Vielfalt geeint!
Abschließend gilt mein Dank all denjenigen, die mich auf meiner europäischen Reise nach Tromsø unterstützt haben. Besonders herzlich möchte ich mich bei meinen Sponsoren bedanken: Vielen Dank für die großzügigen Spenden der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost und der Kreissparkasse Traunstein-Trostberg!
Mein Dank gilt zudem dem Landratsamt Traunstein, der Schulleitung und dem Sekretariat des Chiemgau-Gymnasiums, meinem EYP-Betreuungslehrer Herrn Friedrich und dem „Verein der Freunde des Chiemgau-Gymnasiums“, namentlich Herrn Rohleder.
Text: Johanna Kosak, Q11